Donnerstag, 16. Januar 2020

Buch über den Bier-König Adolphus Busch mit Bezügen zu Bad Kreuznach

Bad Kreuznach – Einer der größten Söhne von Bad Kreuznach steht im Mittelpunkt des neuen Taschenbuches „Adolphus Busch. Das Leben des Bierkönigs“ (Amazon) von Ernst und Doris Probst. Dabei handelt es sich um Eberhard Anheuser (1806-1880), der in St. Louis (Missouri) zusammen mit seinem Schwiegersohn Adolphus Busch (1839-1913) aus Mainz-Kastel den Grundstein für die größte Brauerei der USA legte. Die Autoren konnten viele, aber längst nicht alle Rätsel über dieses aus Deutschland in die USA eingewanderte erfolgreiche Unternehmer-Duo lösen.

Der aus einer altbekannten und renommierten Bad Kreuznacher Winzerfamilie stammende Eberhard Anheuser kam vermutlich bereits 1842 mit Frau und sechs Kindern nach Amerika. Die vielköpfige Familie lebte zwei Jahre lang in Cincinnati, bevor sie 1844 nach St. Louis am Mississippi zog. In vielen anderen Büchern wird behauptet, Anheuser habe zuerst allein Deutschland verlassen, seine Familie sei ihm erst später gefolgt.

Ernst und Doris Probst haben herausgefunden, dass von 1836 bis 1842 in Helmstedt (Niedersachsen) sechs Kinder des Seifensiedermeisters Eberhard Anheuser und seiner Ehefrau Marie Dorothee Franziska evangelisch getauft wurden. Eine Tochter namens Elisa, genannt „Lilly, befindet sich nicht unter den sechs Taufeinträgen (drei Söhne, drei Töchter) der Familie Anheuser in der evangelisch-lutherischen Kirche „St. Stephani“ in Helmstedt. „Lilly“, die spätere Ehefrau des „Bier-Königs“ Adolphus Busch, kam am 12. oder 13. August 1844 in St. Louis zur Welt. Etliche Autoren geben Bad Kreuznach oder Braunschweig als Geburtsort an. Dafür lassen sich allerdings keine Taufeinträge finden. Falsch sind auch die Angaben über die Zahl der Kinder von Adolphus und „Lilly“ Busch, die am 11. März 1861 in St. Louis heirateten. Die Beiden hatten 14 Kinder und eine Adoptivtochter namens Gustava, die das verwaiste Kind der Schwester Hermine von „Lilly“ war.

Kurios klingt die Geschichte über den gescheiterten Versuch des „Bier-Königs“ Adolphus Busch, die Kauzenburg bei Kreuznach zu erwerben. Adolphus bot für die 1688 von Franzosen eroberte, gesprengte und niedergebrannte Burg, die er wieder aufbauen und als Residenz nutzten wollte, zwei Millionen Mark. Doch die katholische Kirche intervenierte gegen dieses Vorhaben, weil der römisch-katholisch getaufte Adolphus 1861 seine „Lilly“ in einer evangelischen Kirche von St. Louis in einer lutherischen Zeremonie geheiratete hatte. Der Verkauf an Busch kam nicht zustande.

Dagegen waren Adolphus und „Lilly“ Busch im Taunusdorf Lindschied (heute Bad Schwalbach) willkommen. Sie errichteten dort 1891 eine Sommerresidenz, in der sie sich alljährlich erholten und ganzjährig rund 60 Personen beschäftigten. In der „Villa Lilly“ bei Lindschied starb Adolphus am 10. Oktober 1913 im Alter von 74 Jahren. Er hinterließ damals ein Vermögen, das heute fast anderthalb Milliarden US-Dollar wert wäre. 2008 wurde das riesige Unternehmen „Anheuser-Busch“ für rund 52 Milliarden US-Dollar an die belgisch-brasilianische „InBev-Gruppe“ verkauft.