Sonntag, 23. Februar 2020

Plateosaurus: Der Deutsche Lindwurm



Nürnberg / Trossingen / Halberstadt – Noch manches Rätsel gibt der erste in Deutschland entdeckte Dinosaurier auf. Man kennt zwar das Fundjahr 1834 und den Namen des Entdeckers Dr. Johann Friedrich Philipp Engelhardt, aber nicht den genauen Fundort unweit von Nürnberg. Was man über den ersten deutschen Dinosaurierfund weiß, schildert das Taschenbuch „Plateosaurus: Der Deutsche Lindwurm“. Verfasser sind der Wissenschaftsautor Ernst Probst und der Paläontologe Raymund Windolf (1953–2010). Die beiden haben 1993 das Buch „Dinosaurier in Deutschland“ veröffentlicht. Daraus stammt der aktualisierte Text über den 1837 von dem Frankfurter Paläontologen Hermann von Meyer als Plateosaurus engelhardti bezeichneten Dinosaurier. Von keiner anderen Dinosaurierart sind in Deutschland mehr fossile Reste geborgen worden. Die Fundorte liegen in Bayern, Baden-Württemberg (vor allem Trossingen), Niedersachsen, Sachsen-Anhalt (Halberstadt) und Thüringen. Scherzhaft wird Plateosaurus als „Deutscher Lindwurm“, „Schwäbischer Lindwurm“ oder „Fränkischer Lindwurm“ bezeichnet. Fossile Reste des bis zu zehn Meter langen und maximal vier Tonnen schweren Dinosauriers aus der Triaszeit vor etwa 217 bis 201 Millionen Jahren sind in etlichen Museen zu bewundern.

Ernst Probst, 1946 in Neunburg vorm Wald (Oberpfalz) geboren, war von 1973 bis 2001 verantwortlicher Redakteur bei der „Allgemeinen Zeitung“ in Mainz und betätigte sich in seiner Freizeit als Wissenschaftsautor. Ab 1977 beschäftigte er sich mit der Erdgeschichte Deutschlands, zunächst als Fossiliensammler im Mainzer Becken, später als Verfasser von Artikeln für Tages- und Wochenzeitungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die „Welt“ nannte sein 1986 erschienenes Buch „Deutschland in der Urzeit“ ein „Glanzstück deutscher Wissenschaftspublizistik“. Bis heute veröffentlichte er mehr als 300 Bücher, Taschenbücher und Broschüren aus den Themenbereichen Paläontologie, Kryptozoologie, Archäologie und Geschichte.

Raymund Windolf (1953–2010), in München geboren, in Rott/Lech gestorben, interessierte sich bereits als Sechsjähriger für Dinosaurier. Sein Berufsleben begann er mit einer Ausbildung zum Wetterdiensttechniker (Wetterbeobachter). Von 1975 bis 1983 arbeitete er beim „Deutschen Wetterdienst“. Mit ideeller und finanzieller Unterstützung seiner Ehefrau Regina Cossmann studierte er danach Zoologie, Botanik und Paläontologie. Zeitweise war er Herausgeber der Zeitschrift „DinosaurierMagazin“. 1989 veröffentlichte er das „Dinosaurier-Lexikon“ und 1993 zusammen mit Ernst Probst das Buch „Dinosaurier in Deutschland“. Während seiner Tätigkeit für den „Dinopark Münchehagen“ war er ab 1998 an der Bearbeitung von spektakulären Dinosaurierfunden aus einem Steinbruch  in Niedersachsen beteiligt.